Zecken

Zecken kommen nur im Frühsommer vor…

Zecken kommen bei einer Bodentemperatur über 5°C aus ihren Verstecken an die Erdoberfläche. Sie lieben hohe Luftfeuchtigkeit und relative Wärme.

  

Lassen sich von Bäumen fallen?

Zecken-Larven klettern bis ca. 25cm, Nymphen bis 50cm und Adulte bis zu 1.5m in die Höhe, somit stimmt diese Aussage absolut nicht.

 

Zecken gibt es in einer Höhe von über 1000m über Meer nicht mehr?

Durch den Klimawandel und diesbezüglich die höheren Temperaturen in höheren Lagen stimmt dies nicht mehr. Rehe, Füchse, Gämse und alle anderen Wildtiere transportieren die Zecken so auch in höhere Lagen. Heute kann man also davon ausgehen, dass in einer Höhe von 1500m über Meer auch Zecken vorhanden sind.

 

Wie findet die Zecke einen „Wirt“?

Zecken reagieren auf thermische und chemische Reize des Wirtes. Dies ist auf der einen Seite die Buttersäure (Schweiss) und CO2 (ausgestossene Atemluft). Der Hund schwitzt ja bekanntlich nicht gross (nur hauptsächlich an den Füssen), deshalb ist der Mensch da eher durch die Buttersäure als Beute zu sehen. Der ewig schnüffelnde Hund, welcher die Nase am Boden hat und so natürlich auch seinen Atem vor sich her schiebt ist da schon gefährdeter. In der Lauerstellung der Zecken werden auch Geruchsreize (für die Zecke sympathischer Geruch), Vibrationen und Änderung des Lichtes als Auslöser mit dem sogenannten Haller’sches Organ (in den vorderen Fühlerpaaren) erkennt. Sie klammern sich im – aus ihrer Sicht – Idealfall an alles, was an Blatt oder Grashalm vorbei streift. 

 

Bevorzugte Körperstellen beim Mensch:      

- zwischen den Beinen

- Kniekehlen, Achseln

- Im Nacken

- Am Haaransatz

- Hosenbund

 

Bevorzugte Körperstellen beim Hund:        

- Geschlechtsbereiche, Bauch

- Ohren, Augen

- Achselhöhlen, Hals

 

Zecken beissen?

Die Zecke bohrt ihren Kopf in die Haut und spritzt gleichzeitig ein Lokalanästheticum. So merken wir den Einstich nicht. So kann sie dann ungehindert Blut saugen. Die Zecke sticht also und beisst nicht.

 

Wo kommen die meisten Zecken vor?

Zecken gibt es oder kann es überall geben! Am ehesten fühlen sie sich aber an Waldränder und Waldlichtungen mit hohen Gräsern und im Unterholz wohl. Auch an Bachränder mit entsprechendem Bewuchs, Gräser, Büsche an Wegränder, feuchte Wiesen werden von ihnen bevorzugt.

 

Richtige Kleidung schützt und beim Hund?

Ja, richtige Kleidung kann schützen aber auch dies nicht zu 100%, denn lange Ärmel, lange Hosenbeine und die Hosen in den Socken oder Stiefel sind nur ein Teil des Schutzes. Dazu hilft ein Repellent Spray (z.B. Antibrumm) den Geruch von Schweiss (Buttersäure) zu überdecken. Für den Hund gibt es im Fachhandel Sprays und andere Mittel ohne Gift, welche gut wirken(Schwarzkümmelöl, Zeckengudis, Kokosöl, etc.). Wichtig ist, dass nach jedem Waldaufenthalt der Hund vor dem einsteigen ins Auto oder vor dem nach Hause kommen gründlich nach noch herumkrabbelnden Tieren abgesucht wird. Auch wir Menschen müssen uns danach untersuchen. Bitte denkt daran, dass Zecken an Kleidern in die Wohnung getragen werden können. Waschmaschinen töten Zecken nicht...also kontrolliert auch eure Kleider, wenn ihr im Wald (durch Dickicht und Dschungel) gewandert seid. Schutz bieten auch Halsbänder (z.B. Scalibor) oder Spot-On (Frontline, Advantix, ua.) aber man sollte sich bewusst sein, dass diese Mittel Nervengift enthalten, welches die Zecken abtöten soll. Der Hund kann dies über die Haut auch in seinen Organen ablagern. Ebenfalls gibt es seit kurzem die Zeckentablette (Bravecto) bei den Tierärzten zu kaufen. Da diese Tablette ebenfalls ein Antiparasitikum (Fluralaner) enthält und keine repellierende Wirkung hat, also die Zecken nicht fernhaltet und zudem erst nach 12 Stunden abtötet, ist diese Tablette doch als sehr fragwürdig anzusehen.

 

Zeckenentfernung

Sollte sich doch eine Zecke angesaugt haben, keine Panik! Schaut, dass ihr die Zecke möglichst rasch aus dem Körper ziehen könnt. Ja, ziehen nicht drehen! Auf keinen Fall mit Öl oder sonstigen Mittel versuchen zu bekämpfen, denn die Zecke erbricht in Todesangst bereits gesaugtes Blut aus ihrem Magen – inklusive Viren – in den Körper des Wirtes. Die Ansteckungesgefahr, falls die Zecke Boreliose oder FSME hat, ist so umso grösser. Auch das herausdrehen- ziehen mit den Fingerkuppen oder Fingernägel ist nicht zu raten, denn so besteht die Gefahr, dass der mit Blut gefüllt Körper gedrückt wird am ehesten. Pinsette oder Zeckenentfernungswerkzeug ansetzen und langsam nach oben ziehen, bis sich die Zecke löst. Anschliessend desinfizieren und das Datum im Kalender notieren, so dass im Ernstfall die Info an den Artz gegeben werden kann. Beobachtet die Einstichstelle min. 1 Monat gut. Bei Hautveränderungen an oder um dieser Stelle unbedingt den Artzt aufsuchen!

 

Zeckenvernichtung

Abgelesene Zecken unbedingt töten. Zerdrücken oder noch besser verbrennen! Spült sie nicht im WC runter und werft sie nicht einfach in einen Bach oder in die Wiese/Wald zurück. Zecken können 30 Stunden unter Wasser überleben, im Gefrierfach mehrere Stunden und an feuchten Stellen bis zu 5 Jahre am Leben bleiben. Eine 40° Wäsche ist für Zecken auch kein Problem. Fällt eine Zecke am Hund ab (abkratzen oder vom Fell an den Teppich übertragen), wird sie aber in der Wohnung nach ca. 24 Stunden austrocknen – da ist die Gefahr dann doch eher nicht so gross.

 

Zeckenentwicklung

Die Zecke benötigt vor jedem Entwicklungstadium eine Blutmalzeit. Sie durchläuft 3 Stadien: Larve, Nymphe und schliesslich Adult. Die Weibchen legen (je mach Zeckenart) bis zu  3000-5000 Eier und sterben anschliessend. Die Mänchen sterben bereits nach der Begattung.